BLICKPUNKT:FILM - Rainer Marquass zu "Parallel Me": "Jede Entscheidung öffnet ein neues Leben"

BLICKPUNKT:FILM Beitrag, 26.04.2025

Rainer Marquass ist Executive Producer bei Gaumont Deutschland. Gemeinsam mit Showrunnerin Jana Burbach, von der die Idee und Konzept stammte, entwickelte er das deutsche Paramount+ Original „Parallel Me“, das heute seine Streaming-Premiere hat. Im Blickpunkt:Film-Interview erklärt er, warum Eskapismus mehr ist als Wegträumen und wie High Concept und emotionale Fallhöhe sich finden.

Warum hat sich ausgerechnet Parallel Me als einzige deutsche Eigenproduktion bei Paramount+ durchgesetzt? Was ist das Besondere an dem Projekt?

Was von Anfang an bei Paramount den Nerv getroffen hat, war die universelle Idee, die wirklich jeden Zuschauer ansprechen kann. Jeder hat sich schon mal gefragt: Was wäre passiert, wenn ich in meinem Leben irgendwo anders abgebogen wäre? Diese Idee erzählen wir als abenteuerliche, emotionale Dramedy mit einem internationalen Storytelling und einer gewissen Größe. Daraus ist ein Original geworden, das für Deutschland sehr gut funktionieren kann, aber im zweiten Schritt auch für die ganze Welt. Einfach, weil sich jeder, egal, wo man lebt, irgendwann mal gefragt hat, ob man wirklich immer die richtige Entscheidung getroffen hat. „Parallel Me“ geht dieser Frage nach, indem die Hauptfigur einfach in andere Leben hineingeworfen wird und selbst erkunden muss, was für ein tolles, abenteuerliches oder auch schwieriges Leben sie gelebt hätte, wenn sie eine Entscheidung anders getroffen hätte. Ich glaube, dass neben dem ganzen Abenteuer und den Emotionen darunter essenzielle Fragen liegen, die jeden Zuschauer berühren.

Gaumont Head of Development Rainer Marquass

Dazu passend beginnt die Serie zwar in Deutschland, spielt aber an vielen internationalen Schauplätzen. War das der Geschichte immanent oder wurde das mit Blick auf die internationale Vermarktung so angelegt?

Das ist im Stoff immanent, weil er von der Autorin und Showrunnerin Jana Burbach erfunden wurde und tatsächlich auch autobiografische Züge hat. Sie weiß, was es bedeutet, wenn man viel umzieht und immer wieder neu anfangen muss. Jana hat lange nach einer Idee gesucht, wie sie diese Frage, was eigentlich Zuhause bedeutet, als Serie umsetzen kann. Sie ist dann auf die Idee gekommen, das mit dieser High-Concept-Prämisse zu erzählen. Es war klar, dass es um eine Figur geht, die durch ihren Job um die Welt reist und eigentlich nie innehält, weil sie getrieben ist und vielleicht durch ihre vielen Umzüge gar nicht so richtig gelernt hat, Bindungen zu knüpfen. Was passiert mit dieser Frau, wenn alles zusammenbricht und sie die Möglichkeit bekommt, eine andere Entscheidung zu treffen?

 

BLICKPUNKT:FILM / Susanne von Kessel-Doelle am 26.04.2025
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