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Gaumont und Annette Hess: Verfilmung des Bestsellers "Deutsches Haus"

Pressemitteilung, Köln/Berlin 5. Mai 2021

Gaumont und die preisgekrönte Autorin Annette Hess arbeiten zusammen an der Verfilmung von Hess‘ internationalem Bestseller „Deutsches Haus“. Gemeinsam wird das Projekt als Miniserie entwickelt.

„Deutsches Haus“ ist in 30 Ländern erschienen / Autorin Annette Hess, Gaumont Geschäftsführerin Sabine de Mardt (rechts)

Deutsches Haus Autorin Annette Hess (links) und Gaumont Geschäftsführerin Sabine de Mardt

Der in 30 Ländern erschienene Roman, der vor dem Hintergrund des ersten Auschwitzprozesses spielt, erzählt vom Erwachsenwerden einer jungen Frau in den 60er Jahren: Eva Bruhns, 24 Jahre alt, lebenslustig, naiv und verliebt, erhält als Dolmetscherin überraschend den Auftrag, im Prozess die Aussagen der Zeugen aus Polen zu übersetzen. Ihre Eltern und auch ihr Zukünftiger sind dagegen, doch Eva spürt intuitiv, dass sie sich dieser Aufgabe stellen muss. Der Jahrhundertprozess gegen 22 Nazi-Offiziere, die Enthüllungen der unsagbaren Verbrechen, verändern in einem schmerzlichen wie notwendigen Akt der Bewusstwerdung nicht nur die deutsche Gesellschaft, sondern auch Evas Leben entscheidend und nachhaltig.

Sabine de Mardt, Produzentin und Geschäftsführerin, Gaumont Deutschland, freut sich, das Projekt mit Hess verwirklichen zu können, trotz des großen Interesses aus den USA. „Was diesen Stoff so stark macht: Er zeigt, wie wichtig es ist, die Dinge zu benennen und anzuerkennen, die wir nicht wahrhaben wollen, weil sie zu schmerzhaft sind und eigentlich gar nicht sein dürften. Aber nur dadurch kann sich Denken und Handeln verändern. Darin liegt meines Erachtens auch die Aktualität des Stoffes“, so de Mardt.

Annette Hess: „Dieses sehr persönliche Buch erzählt auch einen Teil meiner eigenen Familiengeschichte, die sich für mich wie für die Hauptfigur Eva erst während des Schreibens ganz enthüllt hat. Für mich handelt das Buch vom Verschweigen und Verdrängen. Blinde Flecken gibt es in nahezu jeder Familie. Zu jeder Zeit und in jeder Nation. In der jungen Bundesrepublik wurde das Schweigen über die Vergangenheit kultiviert wie nie zuvor. Eva Bruhns steht exemplarisch für die Menschen, die gegen die Gesellschaft den Mut aufbringen, das Schweigen zu brechen und nach der Wahrheit zu verlangen – selbst, wenn sie dafür einen hohen Preis zahlen müssen.“

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Annette Hess erhielt den Grimme-Preis und den Deutschen Fernsehpreis für die von ihr entwickelte ARD-Serie „Weissensee“, letzteren auch für den von ihr erdachten ZDF-Mehrteiler „Kudamm 56“. Die Drehbuchautorin feiert derzeit Erfolge mit der Neuauflage von „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ als Serie für den Streamingdienst Amazon Prime.

Gaumont Deutschland produzierte zuletzt die international erfolgreiche Netflix-Serie „Barbaren“, eine 2. Staffel ist in Vorbereitung. Aktuell in Produktion sind die Verfilmung von Benedikt Gollhardts Roman „Westwall“ als Miniserie für das ZDF sowie die im Dartspieler-Milieu angesiedelte Serie „Die Wespe“ für Sky International.